Mittwoch, 28. Juni 2006

International Business Award

Da war ich doch letztens bei der Verleihung des International Business Awards ("Stevie Award", dem einzigen internationalen Oskar der business world) im Marriott Marquis Hotel am Broadway. Das Gala-Dinner war eher langweilig, dafuer war jedoch die Architektur des Hotel recht beeindruckend. Hat mich an den Film "the fifth element" erinnert.

Marriott Marquis Hotel am Broadway

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Mexikowahl 2. Juli: Ein Interview

Anbei Auszuege des Gespraeches, das ich mit dem ehemaligen mexikanischen Aussenminister Jorge Castaneda gefuehrt habe.

"Wiener Zeitung": Die politische Linke in Lateinamerika reitet von einem Wahlsieg zum anderen. Was halten sie von dieser linken Wiederauferstehung?

Jorge Castañeda: Meiner Meinung nach ist es vernünftig und gut, dass Lateinamerika von Politikern links der Mitte regiert wird. Die Frage ist allerdings, welche Art von linker Politik gemacht wird, um die anstehenden Probleme, wie fehlende soziale Gerechtigkeit und schwache demokratische Institutionen anzugehen. Und hier gibt es meiner Meinung nach eine "richtige" Linke und eine "falsche" Linke.

Was unterscheidet beide?

Die "richtige" Linke ist modern, reformistisch und international orientiert. Sie akzeptiert Globalisierung und die Regeln der freien Marktwirtschaft. Sie versucht die Menschenrechte zu schützen und eine progressive Sozialpolitik zu machen. In diese Gruppe fallen etwa die Regierungschefs Chiles, Uruguays und zu einem gewissen Grad auch Brasiliens. Paradoxerweise stehen diese in der Tradition der Kommunistischen Internationalen und der Arbeiterbewegung. Also der ehemaligen Hard-Core Linken.

Das hört sich nach einer linken Sozialdemokratie nach europäischen Vorbild an?

Ja, man könnte sagen, dass sich diese lateinamerikanischen Linken mit der Logik der kapitalistischen Marktwirtschaft versöhnt haben. Sie sind hinsichtlich ihrer Fehler, die sie begangen haben, einsichtig und haben sich mittlerweile gewandelt.

Was ist falsch an der "falschen" Linken?

Die "falsche" Linke, zu der ich Hugo Chávez von Venezuela, Nestor Kirchner von Argentinien, aber auch Evo Morales aus Bolivien zähle, ist extrem nationalistisch, autoritär und engstirnig. Sie ist eine populistische Linke, die nicht aus traditionellen linken Bewegungen oder Organisationen hervorgegangen ist. Ihr Interesse ist es, durch Politik an die Macht zu kommen und diese danach zu erhalten. Es geht ihnen weniger darum, Macht zu erlangen, um eine gute Politik zu machen. Es sind linke Populisten. Und diese haben Südamerika schon immer geschadet.

Was sagen sie zur Öl-Politik von Hugo Chávez?

Chávez ist der Meinung: "Wenn ihr mein Öl wollt, dann müsst ihr auch dafür zahlen." Ich denke, was er tut, ist nachvollziehbar und gar nicht dumm. Er kontrolliert die Situation. Der Rest seiner politischen Agenda ist allerdings abzulehnen.

Was halten sie von Andrés Manuel López Obrador als nächsten Präsidenten für Mexiko?

Ich denke, dass López Obrador nicht der richtige Präsident für Mexiko wäre. Er verfolgt unrealistische politische Ziele und er wäre nicht gut für die mexikanische Demokratie. Als Bürgermeister von Mexiko Stadt hat er kläglich versagt. Ich verstehe, dass die mexikanische Bevölkerung unzufrieden ist. Und López Obrador ist eine Hoffnung, dass sich einiges zum Besseren wendet. Ich denke jedoch, dass er sie manipuliert und blendet. Ich würde ihm auf jeden Fall nicht meine Stimme geben.

Jorge Castañeda, ehemaliges Mitglied der Kommunistischen Partei Mexikos, war von 2000 bis 2003 Außenminister unter dem katholisch-konservativen Präsidenten Vicente Fox. Er lehrt an der New York Universitaet Lateinamerika-Studien und ueberlegt 2012 fuer das Praesidentenamt zu kandidieren.

Jorge Castaneda, ehemaliger Aussenminister Mexicos
ehem. mexikanischer Aussenminister, Jorge Castaneda und meine Wenigkeit.

Wer mehr ueber seine Linkswende-Theorie: http://www.foreignaffairs.org/20060501faessay85302/jorge-g-castaneda/latin-america-s-left-turn.html

Montag, 19. Juni 2006

Der Imam und der mexikanische Aussenminister

Ich war letzte Woche auf zwei sehr interessanten politischen
Veranstaltungen: 1) Am 2. Juli sind Wahlen in Mexico. Es ist eine
spannende Wahl, da der Herausforderer - der Linke Andrés Manuel López Obrador - eine gute Chance hat zu gewinnen. Das waere ein weiterer Linksruck in Mittel- und Suedamerika. Ich hab den ehemaligen Aussenminister Mexicos (2000-2003) Jorge Castaneda bei einer Veranstaltung getroffen und ihn nach seiner Meinung zur Mexico-Wahl und den "Neuen Linken" in Suedamerika befragt. Interessant. Ich schreibs euch, wenn ich es zusammengefasst habe - fuer "meine" Zeitungen. :-)

2) Roundtable mit 4 sehr interessanten, islamischen Leader aus den USA. Darunter der bekannte amerikanische moslemische Akademiker, Imam Feisal Abdul Rauf (Gruender der Cordoba Initiative). Der Grund der Diskussion: Von 7-9 Juli (Jahrestag London-Bombing) treffen sich Hundert junge muslimische Leader aus 16 westliche Laender in Copenhagen um zu diskutieren, wie man muslimischen Extremismus entgegentreten kann und was junge muslimische Opinion-Leader tun koennen, um das gestoerte Verhaeltnis zwischen der islamischen und westlichen Welt zu "heilen".

Check out:
www.asmasociety.org
www.cordobainitiative.org

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Imam Feisal Abdul Rauf
Imam Feisal Abdul Rauf (I like this pic :-))

Dienstag, 13. Juni 2006

Ein wenig Neues.

Es ist zwar eher peinlich, aber ich hab in letzter Zeit gar nicht so
viel erlebt bzw. fotografiert, dass ich euch zeigen koennte. Trotzdem: Hier unser Haustier, das Eichhoernchen, dass immer wieder kommt und total frech nach Fressen bettelt. Weiss gar nicht, wie er in den 3. Stock gelangen konnte. Die New Yorker Feuerleiter sind nicht nur zum runterkraxeln da :-)

Zudem ein weniger gelungenes Foto von Mark Warner, ehemaliger Governeur von Virginia. Er war dort uebermassen erfolgreich und beliebt. Er plant 2008 fuer die Praesidentschaftswahl zu kandidieren. Er ist sympathisch. Doch bin ich eher skeptisch, ob er es schafft. Wird man sehen. In diesem Jahr stehen ja erst einmal die Midterm-Elections an. Und die werden spannend.

Mark Warner, ehemaliger Governor von Virginia
Mark Warner

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Montag, 5. Juni 2006

Jacksonville, Florida

Ich war vor 2 Wochen auf Urlaub in Jacksonville und St. Augustin
(Florida). Ich muss sagen: Es ist wirklich ein netter Urlaubsort. Auch fuer jene (wie mich), die eigentlich keine grossen Florida-Freude sind. Super saubere Straende, erfrischendes Wasser, gutes Essen, gratis Tennisplaetze und sogar ein gewisser Europaeisches Flair. Obschon ja die Stadt Jacksonville nicht schoen ist. Dort wohnt naemlich keiner mehr. Alle wollen so ihr kleines Einfamilienhaus mit mind. 2 Autos vor der Tuer haben. Die Stadt ist eine einzige Autobahn. Aber wie gesagt: der Beach ist super!

Alte Haeuser in Jacksonville, Florida.
Vorher/nachher: Man versucht die fast verfallenen, aber wunderschoenen Haeuser in Jacksonvilles Innenstadt zu retten.
Diner in Jacksonville, Beach
Jacksonville Beach Diner
Mein Freund Moise beim Hochseefischen, Florida
Mein Freund Moise beim Hochseeangeln. Waren allerdings erfolglos.
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O.C. White's: Ein sehr gutes Restaurant in St. Augustin. Iss Fisch!

Dienstag, 23. Mai 2006

Technology is changing politics

Ich war letzten Montag auf der Internet-Konferenz "Technology is changing politics", die das "Personal Democracy Forum" (PDF) nun schon zum dritten Mal in New York abhielt. Das PDF ist eine Internet-Plattform, auf der sich zur Zeit DIE gefragtesten Internet-Campaigner und Blogger der USA tummeln.

Persoenlichkeiten wie Joe Trippi (der die bekannte Dean for President-Kampagne leitete), Michael Bassik (einer der bekanntesten demokratischen Internet-Advertiser), Chuck Defoe
(ehemaliger eKampagnenleiter fuer Bush-Cheney 04) etc. waren zugegen um dem speziellen und interessierten Publikum das Neueste vom Technology-Markt naeher zu bringen. Es war eine gute Konferenz. Nicht nur, da ich dort "alte" Bekannte der US-Internet Szene wiedergetroffen hab, sondern auch, weil man immer wieder was neues dazulernt. Wer sich fuer Internet und Politik interessiert, sollte unbedingt mal schauen auf:

www.personaldemocracy.com

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Campainger, Joe Trippi
Joe Trippi

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